Wer in Kiel eine Wohnung sucht, stößt unweigerlich auf den Stadtteil Gaarden. Mit etwa 30.000 Einwohnern ist er einer der größten Stadtteile Kiels.
Gaarden besteht aus zwei unterschiedlichen Vierteln, Gaarden-Ost und Gaarden-Süd/Kronsburg, die durch eine Bundesstraße getrennt sind. Die Geschichte der Kieler Werftindustrie hat Gaarden und seine kulturelle Vielfältigkeit geprägt. Wirtschaftlich und sozial hat der Stadtteil unter dem Niedergang des Industriezweiges stark gelitten.
Die Viertel existierten ursprünglich als getrennte Dörfer und wurden im 18. Jahrhundert in die Stadt Kiel eingemeindet. Noch heute bezieht man sich auf die damaligen Besitzer der Dörfer, wenn man Gaarden-Ost als Klösterlich-Gaarden und Gaarden-Süd als Fürstlich-Gaarden bezeichnet. Gaarden-Ost gehörte vor der Eingemeindung dem Kloster Preetz, Gaarden-Süd den holsteinischen Fürsten. Als Grenze floss zwischen den Dörfern der Mühlenbach, der heute unterirdisch durch die Brook fließt.
Gaarden-Ost heute:
Gaarden Ost ist Wohnort vieler Studenten. Viele besuchen die Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität, die sich im Stadtteil befindet, sowie die FH Kiel. Im multikulturellen Stadtteil Gaarden-Ost leben Menschen, gebürtig oder mit Migrationshintergrund aus über 100 Ländern. Im Stadtteil gibt es daher jede Menge internationale Lebensmittelläden, Cafés und Restaurants. Jeder, uns bekannte Lebensmitteldiscounter befindet sich hier auch. Als Studenten Hotspot ist Gaarden-Ost beliebt, wegen der vielen Ausgehmöglichkeiten, aber auch weil es hier alles etwas günstiger ist, als in den anderen Stadtteilen.
Kulturell hat Gaarden-Ost auch einiges zu bieten, denn auch viele Kreative wohnen hier und die Kreativ-und Kulturszene wächst. Auch deshalb sieht die Stadt Kiel ein großes Potenzial in diesem Stadtteil und unterstützt ihn seit dem Jahr 2000 mit dem Förderprogramm „Soziale Stadt“. Obwohl es hier an manchen Ecken etwas „schmuddelig“ aussieht und der Stadtteil als „Brennpunkt der Stadt Kiel“ bezeichnet wird hat, zieht es junge Leute hierher. Doch wie oft in solchen Brennpunkt Bezirken könnte sich Gaarden-Ost im Umschwung befinden. Neben dem Fokus, den die Stadt Kiel auf den Stadtteil hat, gibt es noch weitere Zeichen, die daraufhin deuten. Restaurants mit veganen Gerichten sowie Bioläden, und der wachsende Anteil an Künstlern, die einziehen, sind oft Vorreiter einer solchen Entwicklung. Auch die City nahe Lage direkt am Ostufer der Förde sowie der Sport und Begegnungspark, der Skatepark, die CAU und niedrige Mieten machen den Stadtteil als Wohnort attraktiv.
Gaarden-Süd heute:
Gaarden-Süd/Kronsburg wurde 1901 der Ostseestadt eingemeindet. Viel ist nicht los in diesem Teil von Gaarden und so profitiert der Stadtteil vom multikulturellen und lebendigen Umfeld seines Nachbarn Gaarden-Ost.
Über die Hornbrücke oder die Friesenbrücke ist man mit dem Fahrrad oder zu Fuß in etwa 15 Minuten am Hauptbahnhof und hat von da eine gute Verbindung in andere Stadtteile. Hier gibt es mehrere Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf.
Rund um das Vieburger Gehölz befindet sich das THW Sportheim, bekannt durch seine Bundesligahandballmanschaft sowie das Waldwiesenstadion des VFB Kiel. Auch die KSV Holstein Women haben hier ihre Spielstätte und tragen auf der Waldwiese ihre Heimspiele der Liga der Women aus.
Das Vieburger Gehölz, ein 70 Hektar großes Naherholungsgebiet, ist am schnellsten über die Friesenbrücke zu erreichen. Der Fernsehturm steht auch hier, mit seinen ca. 226,9 Metern ist er das höchste Bauwerk Schleswig-Holsteins.
Aus dem traditionellen Arbeiterstadtteil ist ein multikultureller lebensfroher und besonderer Stadtteil geworden. Die Nähe zur Innenstadt und zur Förde, großzügige Grünanlagen, gute Altbaubestände und eine wachsende Kultur- und Kreativszene sind Merkmale dieses Stadtteils.