zwischen Nord- und Ostsee. Mit einer Fläche von 15.799,65 Quadratmetern gehört es zu den kleineren Bundesländern. Das zeigt auch die Einwohnerzahl von 2.903.773 Einwohner, Stand Ende 2019. Neben der Landeshauptstadt Kiel gibt es weitere Oberzentren im Bundesland. Dazu zählt die Großstadt Lübeck, aber auch Flensburg und Neumünster.
Gegründet wurde Schleswig-Holstein nach dem zweiten Weltkrieg, genauer gesagt am 23. August 1946. Seitdem hat es sich stetig weiterentwickelt und ist mittlerweile, statistisch gesehen, eines der beliebtesten, aber auch glücklichsten Bundesländer der Bundesrepublik.
Die Landschaft
Schleswig-Holstein ist das Land der Leuchttürme, Inseln und Halligen. Geprägt von Nationalparks und zahlreichen Naturschutzgebieten bietet das Land Schutz für die heimische Tierwelt und Erholung für den Menschen. Durchzogen von weiten, grünen Wiesen und zahlreichen Flüssen und Seen, gibt es wohl keinen Fleck, an dem die Natur nicht zur Geltung kommt.
Neben der blühenden Natur beherbergt das Bundesland zudem das Weltnaturerbe des Wattenmeeres. Neben dem Great Barrier Reef oder den Grand Canyons wurde das norddeutsche Wattenmeer als weltweit einzigartiges und weltbekanntes Naturgebilde in den Kreis der Weltnaturerben aufgenommen. Schaut man sich einmal die geographische Lage an, so umfasst die Landschaft die Nordseeküste von Schleswig-Holstein und den Bereich zwischen dänischer Grenze und Elbmündung. Das weltbekannte Wattenmeer ist das vogelreichste Gebiet in Europa, allein der schleswig-holsteinische Teil wird im Frühjahr und m Spätsommer von mehr als zwei Millionen Wat- und Wasservögeln aufgesucht, die zum Beispiel an den arktischen Küsten in Grönland brüten. Auch die Salzwiesen des Nationalparks sind ein sehr spezieller Lebensraum. Die Salzwiesen erstrecken sich, wie ein Saum, entlang der Wattenmeerküsten und beheimatet mehr als 250 Tierarten und Ökotypen, welche in keinem anderen Gebiet auf der Erde vorkommen.
Ein weltweit einzigartiges Phänomen sind die Halligen. Halligen sind kleine Inseln im Meer, die regelmäßig vom Meer überspült werden, wodurch sie für einige Zeit aus dem Sichtfeld verschwinden. Die zehn Halligen liegen ebenfalls im Wattenmeer von Schleswig-Holstein und werden trotz der regelmäßigen Überflutung oft bewohnt. Bewohnbar sind diese Inseln jedoch nur durch künstlich angelegte Erhebungen, die die dort ansässigen Gehöfte vor den Überflutungen schützen. Fünf der zehn Halligen sind ganzjährig bewohnt und heißen auch regelmäßig Urlauber willkommen und ermöglichen ihnen einen längeren Aufenthalt auf den “schwimmenden Träumen”, wie der Schriftsteller Theodor Fontane die Halligen einst nannte.
Doch neben dem Schutz der Natur gibt es gerade an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins einige Auffangbecken für verletzte, verwaiste, verlassene oder kranke Kegelrobben. Denn auch sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Bundeslandes und an der Nordseeküste oder auf Helgoland oft gesehen und gut zu beobachten. Auch der Schutz dieser Tiere, und vieler weiterer recht bedrohter Tierarten, steht in Schleswig-Holstein mit an oberster Stelle.
Typisch für Schleswig-Holstein
So wie jedes andere Bundesland der Bundesrepublik Deutschland weist auch Schleswig-Holstein einige Merkmale und Eigenarten auf, die auf andere “Mentalitäten” womöglich seltsam erscheinen mögen. Neben den Leuchttürmen und dem Wattenmeer, neben Deichlämmern und dem “Moin” ist das norddeutsche Bundesland geprägt durch den Nord-Ostsee-Kanal, die Wikingerkultur und dem immer wiederkehrenden, größten Volksfests und Segelevents Nordeuropas – Der Kieler Woche. Die Kieler Woche findet normalerweise immer in der letzten zusammenhängenden Woche im Juni statt.
Die Schleswig-Holsteiner köstliche und deftige Küche ist weit über die norddeutsche Landesgrenze hinaus bekannt und zieht immer wieder Touristen aus allen Ländern in die eigenen Küchen und Gastronomiebetriebe, denn sie zeichnet sich durch eine norddeutsche Besonderheit aus. Dabei ist es nicht relevant, um was für Essen oder Beilagen es sich handelt. Ob Birnen, Bohnen, Speck, Schwarzsauer oder vieles mehr.
Die Mentalität
Besonders bekannt, vor allem innerhalb der deutschen Grenzen, ist die norddeutsche Mentalität. Besonders aber die Mentalität der Einwohner von Schleswig-Holstein unterscheidet sich vergleichsweise stark von Mecklenburg-Vorpommern oder anderen norddeutschen Gebieten. Allseits bekannt und stets genutzt ist jedoch der Ausdruck “Moin”, zum Gruße anderer Menschen, die einem dort begegnen.
Jedes Jahr wird der sogenannte “Glückskompass” hier bei uns in Deutschland veröffentlicht. Dafür werden über 300.000 Deutsche aus allen 16 Bundesländern zu ihrer allgemeinen Lebenssituation befragt: Familie, Freundeskreis, Arbeit, Gesundheit, Zufriedenheit.
Statistisch gesehen sind die Schleswig-Holsteiner die glücklichsten Menschen, wenn man dem Glückskompass Glauben schenkt. Dies steht auch im direkten Zusammenhang mit der Mentalität der Schleswig-Holsteiner. Sie gelten als besonders aufgeschlossen und hilfsbereit, legen viel Wert auf ein offenes und freundliches Miteinander.
Ebenso viel Wert wird auch auf das gegenseitige Grüßen auf der Straße gelegt, besonders in ländlichen Gegenden, mit dem allseits bekannten Ausdruck “Moin”. All das sind Aspekte, warum gerade in diesem Bundesland viele Jugendliche, die bereits dort aufgewachsen sind, auch gerne dortbleiben wollen. Es wird im Allgemeinen ein offenes und aufgeschlossenes Weltbild gelebt. Von den griesgrämigen und wortkargen Norddeutschen, von denen oft die Rede ist, ist hier nur selten etwas zu sehen.